Design

Ich muss zugeben, dass ich den ID.3 auf Bildern erst optisch nur „ganz okay“ fand. Kurz vor dem Testwochenende habe ich in der Rendsburger Innenstadt jedoch schon einen ID.3 in freier Wildbahn gesehen und da dachte ich nur: Mensch, der sieht in echt viel besser aus! Vor allem das Heck hat es mir angetan.

Das Auto sieht zwar nicht mehr aus wie ein normales Auto, man merkt schon, dass VW hier was anders machen will, aber es sieht auch nicht aus wie ein Raumschiff. VW hat hier eine gute Mischung hinbekommen. Am meisten gefallen hat mir dann aber die LED-Beleuchtung im Innenraum. Die Ambiente-Beleuchtung sieht wirklich klasse aus und vor allem der LED-Streifen unterhalb der Windschutzscheibe ist sehr cool.

Wenn man blinkt, dann geht eine LED-Beleuchtung in die Richtung und wenn man lädt, dann kann man anhand des Streifens erkennen, bei welchem Stand der Akku gerade ist.

Fahrgefühl

Ein E-Auto zu fahren bringt einfach nur Spaß! Man steigt ein, fährt los und man ist in der Zukunft. Es gibt kein Motorgeräusch wie beim Verbrenner. Laut Gesetz muss bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten ein Sound nach außen gespielt werden und hier haben die Sound-Designer von VW einen super Job gemacht. Der Sound hört sich richtig gut an und passt zu einem E-Auto.

Die Beschleunigung ist einfach der Wahnsinn. Klar hat ein Verbrenner auch eine gute Beschleunigung, aber beim E-Auto drückt man auf die Pedale und es gibt keine großartige Bedenksekunde, sondern sofort ist die Power da und es geht nach vorne. Vor allem, weil die schwere Batterie im Boden verbaut ist, kann man hier sehr sportlich fahren! Der Schwerpunkt ist so niedrig, dass man rasant um die Kurve fahren könnte.

Zum Fahrwerk usw. kann ich nur sagen: Bewährte VW-Qualität. Ich bin auch schon mal andere Fabrikate des Konzerns gefahren und alle waren einfach top! VW weiß, wie man gute Autos baut!

Infotainment

Das Infotainment-System ist heutzutage sehr wichtig und hier merkt man, dass es noch nicht fertig ist und eher im Beta-Status ist. Dazu muss man aber sagen, dass alle, die sich aktuell einen bestellten ID.3 liefern lassen, hiervon in Kenntnis gesetzt werden. Wenn das jemand nicht will, dann muss man auf die finale Version (ME2) warten und bekommt den ID.3 dann erst. Wenn man jedoch trotzdem zu den „First Movern“ gehört, dann erhält man im Gegenzug kostenlose Leasing-Raten oder ein Winterreifen-Paket kostenlos.

Alle Sicherheitssysteme sind jedoch nicht betroffen, diese funktionieren natürlich tadellos! Es gibt zum Beispiel noch kein Apple Carplay oder Android Auto. Wenn man das Fahrzeug startet, dann braucht das System noch sehr lange, bis man es vernünftig bedienen kann. Es sind halt Kleinigkeiten, die dann später aber verbessert werden. Der erste Eindruck war jedoch trotzdem sehr gut. Das Design der Software gefällt mir und ich habe mich schnell zurechtgefunden. Was ich mir noch wünschen würde ist, dass das System mehr Entertainment bekommt, wenn man zum Beispiel lädt.

Reichweite und Laden

Die Reichweite und die Ladeinfrastruktur sind natürlich ein großes Thema und ein Knackpunkt. Man muss hier aber sagen, dass sich das in den letzten Monaten und Jahren stark verbessert hat.

Mit diesem Modell wäre ich bei voller Batterie etwa 300 Kilometer weit gekommen. Es gibt auch noch ein Modell mit einer größeren Batterie, da schätze ich mal, dass da gut 100 Kilometer mehr drin sein sollten. Ich denke 300 Kilometer sind in Ordnung, vor allem fahren die wenigsten Menschen täglich solche langen Strecken. Wenn ich mir einen ID.3 bestellen würde, dann würde ich trotzdem zur größeren Batterie tendieren, denn hätte man mehr Reserven. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man, wenn man es nicht braucht, die Batterie nicht über 80 Prozent laden sollte, dann schont man die Batterie und man hat genügend Reichweite.

Super ist der B-Modus. Man kann am Wahlhebel in den D-Modus gehen, welcher dann genauso funktioniert, wie bei einem herkömmlichen Auto. Im B-Modus geht man jedoch vom Gas und man hat das Gefühl, dass der Wagen bremst. Das sind aber nicht die normalen Bremsen, sondern es wird dann über ein System Energie zurückgewonnen. Man erkennt dies an einem Balken in der Anzeige hinterm Lenkrad. Das ist wirklich super! Es schont die Bremse und verlängert die Reichweite um ein paar Kilometer!

Beim Laden habe ich am ersten Abend die normale Haushaltssteckdose benutzt. Diese liefert allerdings nur wenig Energie. Ich habe bei mir in die Garage bereits beim Bau letzten Jahres ein Starkstrom-Kabel in die Garage legen lassen, doch bisher ist da kein Anschluss oder eine Wallbox dran. Diese folgt dann nächstes Jahr!

Mit der Schuko-Steckdose braucht man dann doch sehr lange, aber das ist auch nur eine Notlösung. Am Sonntag haben meine Frau und ich dann eine kleine Tour gemacht und bei der Suche nach einer Schnellladestation habe ich dann in der mobility+ App eine in Heide gefunden. Leider war die Erfahrung hier nicht sehr gut. Nach dem dritten Versuch hatte die Station dann angefangen zu laden und wir wollten dann einen kleinen Spaziergang machen. Als wir zurückgekommen sind, habe ich auf das Display der Station geguckt und da stand, das der Ladevorgang nach 2 Minuten und 30 Sekunden abgebrochen wurde. Ich war dann sehr frustriert, aber hatte noch genügend Reichweite in der Batterie, um nach Hause zu kommen.

Ich wollte dann aber unbedingt mal wissen, ob es an der Station oder an dem Auto lag und habe dann noch eine Station am Kanaltunnel in Rendsburg gefunden. Dort dann das Auto angeschlossen und den Ladevorgang gestartet und „zack“ es funktionierte sofort und wir haben in etwa 10 Minuten 100 Kilometer geladen. Es lag dann wohl an der Ladestation in Heide. Da muss der Betreiber wohl nochmal nachbessern!

Was ich mir hier wünschen würde: Dass VW mit Ionity eine bessere Experience schafft. VW ist mit der Grund, warum es Ionity gibt und hier müssen faire Preise und einfache Modelle geschaffen werden. Da kann VW seinen Einfluss nutzen!

Preis

Bei dieser Ausstattung lag der Preis bei etwa 45.000 Euro, was für diese Klasse natürlich eine Hausnummer ist. Dazu muss man aber sagen, dass der Wagen fast voll ausgestattet war. Wenn ich einen vergleichbaren Verbrenner so ausstatte, dann komme ich auch in diese Bereiche. Dazu gibt es aktuell Förderungen von bis zu 9.000 Euro für Elektrofahrzeuge.

Ich selber habe bei mir auf der Arbeit gerade einen 4-Jahresvergleich zwischen herkömmlichen Verbrennern und Elektroautos gemacht und die E-Fahrzeuge kommen hier sehr gut weg. Klar kosten manche in der Anschaffung mehr Geld, aber auf Dauer spart man hier Geld. Es gibt aktuell eine Förderung, die KFZ-Steuer entfällt und Strom ist auf 100 Kilometern gerechnet günstiger als ein fossiler Brennstoff. Ich bin mir auch sicher, dass die Preise noch weiter fallen werden. Das teuerste am E-Fahrzeug ist die Batterie und hier sind die Preise deutlich am sinken.

Fazit

Der VW ID.3 ist wirklich ein super Auto! Es bringt super Spaß und es ist vor allem das erste E-Fahrzeug von VW. Der ID.4 steht auch in den Startlöchern, die Konzernschwestern haben auch einige schon vorstellt und von VW selber wird auch noch vieles kommen! Meiner Meinung nach geht VW den richtigen Weg und setzt auf das richtige Pferd!

Die Elektromobilität ist noch nicht der heilige Gral und es ist noch einiges an Entwicklung möglich um wirklich „grün“ zu werden, aber schon jetzt überzeugen mich die Vorteile eines E-Autos und dieser Test hat einfach nur bestätigt, dass ich in Zukunft keine Verbrenner mehr fahren möchte.

Ich werde dadurch kein Verbrenner-Hasser, denn in einigen Bereichen brauchen wir diesen und dieser hat definitiv noch seine Berechtigung, aber auf Dauer wird die Zukunft die Batterie in PKWs und eventuell der Wasserstoff-Antrieb in LKWs, Bussen und Flugzeugen sein.

Kontakt

Emil Frey Küstengarage GmbH

Die Emil Frey Küstengarage vertreibt die Marken Volkswagen, SEAT, CUPRA, Skoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge, bietet einen breiten Kundenservice an und hat ein Karosserie- und Lackierzentrum.

Hier geht’s zum Internetauftritt.

Hauptsitz:

Schleswiger Chaussee 26
24768 Rendsburg

Standorte: Bordesholm, Flensburg, Hamburg, Heide, Husum, Kaltenkirchen, Kiel, Preetz und Rendsburg

Emil Frey Küstengarage